Cover Busfahrt

Zur tanzenden Kegel

Müde kehrt der Ich-Erzähler von der Arbeit zurück und möchte den Abend nur noch ruhig ausklingen lassen. Doch es möchte ihm nicht gelingen. Immer wieder holt die Arbeit ihn ein, auch wenn er es selbst nicht wahrhaben will. Und so wundert er sich über die Unruhe, die er in sich verspürt, ohne sich eingestehen zu wollen, wie sein Beruf ihn zernagt. Für alles findet er eine einfache Erklärung, mit welcher er sich über die überdeutlichen Symptome des Kampfes, welcher in ihm tobt, hinweg lügt.
Immer wieder gibt es etwas, was ihn davon abhält einfach nur im Sessel seinen Feierabend ausklingen zu lassen, so wie er es eigentlich beabsichtigt hatte.
Und dann verirrt sich auch noch eine Erinnerung in sein Bewusstsein, welche ihn dazu drängt, sich zu einem Treffen zu begeben. Bis zu dem Moment, da er dort ankommt, zur tanzenden Kegel, weiß er nicht wer ihn dort erwartet.
Überrascht, wenn auch erfreut, stellt es sich als ein Klassentreffen heraus. Altbekannte, die er als Kind zuletzt gesehen hatte, trifft er nun wieder. Viel Vertrautes erkennt er in seinen einstigen Schulkameraden wieder. Doch wieder ist es seine Arbeit, welche ihn daran hindert zu entspannen. Und viele Vorurteile erwarten ihn, auf dass er mit ihnen abrechnen soll.
Mit seiner beruflichen Selbstsicherheit, um den Begriff Arroganz nicht zu gebrauchen, glaubt er sich ungefährdet. Er genießt den angebrochenen Abend, um vergnügt sich damit zu beschäftigen in den Gesichtern der Anderen zu lesen, maßt sich an, deren Gedanken zu kennen und erlaubt sich mit ihnen zu spielen, als wären sie die ungefährlichen Widersacher, mit denen er sich an seinem Arbeitsplatz abgibt.
Eine Frau aber, die sich für ihn unbehaglicherweise als Journalistin entpuppt, schafft es ihn zu durchschauen. Sie ist es auch, welche seine sich anhäufenden Irrtümer wortlos kommentiert und ihn dazu bringt sich seiner inneren Auseinandersetzung zu stellen.
Doch das ist nicht einfach, zumal an einem Freitagabend schon müde, und so wartet er nur darauf, dass ihr fast richterliches Urteil ihn endlich bestrafen soll. Er merkt, dass er nicht so weiter machen kann, und hofft, dass es endlich enden soll.

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