Afrika ist ein großer Kontinent mit enormen Potenzialen, aber auch vielen Problemen. Viele davon wurden durch Strategien hervorgerufen, die in Europa und in Amerika entwickelt wurden. Sei es die Einteilung der Länder, die Ausbeutung der Ressourcen und Arbeitskräfte, oder die sogenannten Hilfsprojekte, in denen überschüssige und subventionierte Lebensmittel die lokalen Marktwirtschaften zerstören, und eine langfristige Abhängigkeit generieren.
Die sichtbaren Probleme lösen sich von selbst
Eine Lösung der Probleme Afrikas liegt in einer richtigen Verwendung der Potentiale des Kontinents, was sich wie im Folgenden erläutert zum Beispiel über die Schifffahrt lösen lässt. Selbst wenn es auf Fernsehbildern nicht so aussieht, als könnte Afrika sich selbst ernähren, so fehlt es doch oft nur an politisch stabilen Situationen, ohne Bürgerkrieg, politische Willkür oder Terrorismus, damit die Landwirtschaft große Ernten einfahren kann. Probleme wie ein zu bedeutendes Bevölkerungswachstum und Ähnliches sind oft hauptsächlich der Armut geschuldet, und würden sich durch die Lösung derselben erübrigen. Kurzum, es braucht einen wirtschaftlichen Aufschwung, und dies viel dringender als Hilfslieferungen, deren Wirkungen lokal begrenzt und kurzfristig sind.
Europa ist kein Musterbeispiel
Oft genug und gerne fällt der Satz: „Wir müssen Afrika helfen, sich selbst zu helfen.“ Das klingt nicht nur samariterhaft, sondern zugleich ganz nach alter europäischer und amerikanischer Manier herablassend. Warum nicht ehrlicher, dem menschlichen egoistischen Grundcharakter angepasster und auf Augenhöhe so formuliert: „Wir müssen Afrika helfen unsere Probleme zu lösen.“ Denn wenn wir Afrika helfen so zu werden wie wir, haben sie nicht nur die gleichen Probleme wie wir, sondern unsere werden umso gravierender. Afrika kann nicht so leben wie wir – Afrika darf nicht so leben wie wir.
Welche Probleme haben wir?
Wir haben gleich zwei Probleme, die gelöst und nicht nachgeahmt werden dürfen. Das eine ist die Abhängigkeit von fossilen Energien und das andere ist das Umweltproblem durch Emissionen wie Stick- und Schwefeloxide sowie Feinstaub.
Für die beiden Probleme ist die wachsende internationale Schifffahrt ein bedeutender Faktor, da nicht nur bedeutende Energiemengen verschlungen werden, sondern zudem dreckiges beinahe teerartiges Rohöl mit enormen Emissionen verfeuert wird.
Wie der Zufall es will, fährt ein beachtlicher Teil der Schiffe an Afrika vorbei, sei es an Eritrea, Somalia, Westsahara oder Senegal, wie die Grafik verdeutlicht. Gleichzeitig verfügt Afrika über ein schier unerschöpfliches Potenzial an Wind- und vor allem Solarenergie.
B.S. Halpern (T. Hengl; D. Groll)
Wie können wir uns selbst helfen?
Es kann nicht ernsthaft versucht werden, die Globalisierung zu stoppen, zumal es durchaus soziale Vorteile mit sich zieht. Aber wir sollten die negativen Auswirkungen der Globalisierung weitestgehend verringern, und dies ist bei der Schifffahrt am einfachsten zu erreichen.
Durch Umrüstung der Schiffe von Verbrennungsmotoren auf Brennstoffzellen kann zu 100 % auf Erdöl verzichtet werden. Getankt werden braucht dann nur noch Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen werden kann. In Europa können die hierfür notwendigen Energiemengen nicht aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden, aber in Afrika sieht das ganz anders aus. Wenn die Küstenregionen Afrikas mit PV- und Windanlagen ausgerüstet werden, können wir den Energiebedarf, der durch die Globalisierung entsteht, zu einem bedeutenden Teil decken. Gleichzeitig würden die Potenziale Afrikas genutzt, und durch die entstehenden Arbeitsplätze die Wirtschaft Afrikas angekurbelt werden.
Wir können uns drehen und wenden, wie wir wollen, Europa wird seine Probleme alleine nicht lösen können. Wir werden immer im Winter Ausgleichsenergien benötigen, um unser Energiesystem stabil zu halten, wenn wir einmal auf 100 % erneuerbare Energien umgestellt haben. Dann brauchen wir einen starken und zuverlässigen Partner, der mit uns handeln kann. Afrika hat das Potenzial eine wichtige Tankstelle zu werden, ob für die Globalisierung oder unser Energiesystem, ob für Schiffe, LKW oder Blockheizkraftwerke, die unsere Versorgungssicherheit garantieren. Deshalb ist es für uns unablässig, dass wir Afrika helfen uns zu helfen.
Dabei gibt es viele Beispiele, wie in Afrika und im nahen Osten zahlreiche und/oder große Projekte entstehen.
Ein Gedanke zu “Afrika als ökologischer Motor der Globalisierung”