Spiegelbild der Gesellschaft – Regeln oder Vernunft

Vieles in unserem Leben und in unserer Gesellschaft ist geregelt. Doch welchem Ziel dienen diese Regeln und auf welche Weise beeinflussen sie unser Handeln? Wissen wir um die sozialen Folgen der Regeln oder sprechen wir ihnen einen Selbstzweck zu, weil wir uns an sie gewöhnt haben?

Regeln müssen sein. Aber ebenso müssen Regeln und ihr Wirken verstanden werden. Es ist wichtig, die richtigen Regeln zu finden und diese derart in Kraft zu setzen, dass sie die gewünschte Wirkung entfalten. Dazu ist nicht die Politik gefordert, sondern in erster Linie die Gesellschaft, die durch ihre Wünsche, aber auch ihre Abneigung gegenüber Änderungen das politische Handeln maßgeblich beeinflusst.

Dieses Buch ist eine Textsammlung mit dem Ziel, Gedankenanstöße zu geben, indem es einzelne Bereiche unseres gemeinschaftlichen Lebens beleuchtet und aufzeigt, wo Potenziale vergeudet werden, und Regeln ihr eigentliches Ziel verfehlen. Dazu zählen Automobilverkehr, Bausektor, Steuern und Subventionen und unser Konsumverhalten. Das Werk gibt als solches keine Antworten, es fordert vielmehr auf, den Selbstzweck von Regeln zu leugnen, die Regeln als Richtlinie, aber nicht als Rechtfertigung zu verstehen, aber auch zu akzeptieren, dass Einschränkungen notwendig sind, die uns fragwürdige Rechte wegnehmen und Strafen erforderlich sind, damit diese Regeln eingehalten werden.

Gleichzeitig ist es wichtig, dass wir aufhören, unseren Alltag mit Regeln zu pflastern und dem Menschenverstand mehr Gewicht zu kommen lassen.

Infos zum Buch:
94 Seiten
ISBN: 978-3-7418-3379-3
Preis: 8 Euro

Erhältlich bei Epubli oder in jeder gut sortierten Buchhandlung oder als Ebook.

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Blickwinkel der Verantwortung

Verantwortung zu übernehmen bedeutet nicht zwangsläufig etwas für andere zu tun. Es bedeutet vielmehr sein eigenes Handeln verantwortungsvoll zu gestalten, sodass dadurch kein anderer Schaden nimmt. Es wäre zwar durchaus vertretbar es auf erste Weise zu betrachten. Doch vielleicht verleiten uns beide Denkweisen dazu, dass wir die gleiche Problematik unterschiedlich verinnerlichen. Die erste Interpretation versteht uns als edle Samariter, die nur an andere denken sollten. Während dessen bedeutet Verantwortung aus der Sicht der zweiten Formulierung, dass wir keine rücksichtslosen Aggressoren und Täter sein sollten. Obgleich die erste Darstellung glorreich wäre und für eine soziale Gesellschaft sprechen würde, sollten wir uns zunächst dennoch der Realität widmen und das nötige und vor allem dringend erforderliche Verständnis von Verantwortung in unser Denken als Gesellschaft aufnehmen.

Bezeichnen wir also Verantwortung als das, dass unsere Handlungen niemand anderen schädigen oder benachteiligen dürfen. Aber was bedeutet es, einen anderen zu schädigen? Vieles, das offensichtlich ist, braucht von uns nicht als Verantwortungsgefühl verstanden zu werden, weil es schlicht verboten ist. Wir dürfen niemanden töten, ihn nicht schlagen und ihm seinen Besitz nicht wegnehmen. Es gibt Menschen, die halten sich an das Gesetz, weil es Gesetz ist, andere handeln entsprechend ihrem Verantwortungsgefühl und würden auch ohne solche Gesetze entsprechend handeln. Aber diese Gesetze oder vielmehr die Verbote betreffen das Unterlassen einer Handlung. Folglich kann dies nicht vollständig die Verantwortung unseres Handelns meinen, weil es von uns nur die Nichthandlung verlangt. Es wäre naiv anzunehmen, dass jede Handlung, die erlaubt ist, frei von Verantwortung wäre. Versuchen wir also die Schädigung eines anderen umfassender zu begreifen, als es das Gesetz als Wahrung von Mindeststandards, vorsieht. Es ist nicht immer leicht den Schaden nachzuempfinden und altruistisches Denken kann nicht vorausgesetzt werden. Deshalb nehmen wir die leichtere und egoistische Denkweise und fragen uns, was es für uns darstellt Schaden zugefügt zu bekommen. Ich vermute, wir dürften uns schnell darüber einig sein, was das bedeutet. Schaden wird einem dann zugefügt, wenn man etwas weggenommen bekommt. Aber was kann das alles sein? Klar Nahrung und Energie. Aber auch Lebensqualität, Gesundheit oder aber Freiheit. Haben sie schon einmal jemandem Schaden zugefügt, in dem sie ihn vergiftet haben? Wenn sie das verneinen, denken sie vermutlich an einen Mord wie in einem Krimi. Schnell ein paar Tropfen Gift ins Glas schütten, wenn keiner es sieht. Das meinte ich aber nicht mit vergiften, wobei es mit dem Nicht-sehen schon sehr nah heran kommt. Unsere Vergiftungen sind meist nicht gezielt und oftmals wissen wir nicht einmal davon – wir sehen es nicht, wir fühlen es nicht und meist gibt es keinen, der sich beklagt. Vor allem der Geschädigte weiß und/oder merkt es nicht, dass er vergiftet wird. Tag für Tag steigt Uran und Arsen aus den Kohlekraftwerken in unsere Atemluft empor. Pestizide und Fassadenschutzmittel gelangen ungesehen in den Wasserkreislauf. Abgase unserer Autos verpesten nicht nur die Umwelt, sondern vor allem uns selbst.

Und genau darum geht es bei der Verantwortung, die uns obliegt. Fast jede unserer Handlungen birgt das Potenzial jemanden oder gar uns selbst zu schädigen. Der größte Teil unseres Konsums ist so, dass einem anderen die Möglichkeit genommen wird, es zu konsumieren. Es wird kaum möglich sein, zu Handeln ohne Schaden zuzufügen. Aber es gibt bei unseren Handlungen stets Alternativen und im schlimmsten Fall ist der Verzicht der Handlung auch eine Alternative.

Damit wir verantwortungsbewusst handeln können ist es unabdingbar, dass wir die Schadenswirkung unserer Handlungen wahrnehmen und uns ihrer bewusst sind. Wer nicht weiß, welche Konsequenz sein Handeln für sich, die anderen und die Umwelt hat, kann trotz gesellschaftlichen Denkens nicht verantwortungsvoll sein und er wird auch nicht die Verantwortung übernehmen, die jedem einzelnen obliegt. Verantwortung ist nicht, was andere tun oder nicht tun. Verantwortung ist das, was der Einzelne tut. Wer unbewusst lebt, lebt verantwortungslos.

Liste – was kann ich tun

Privat

  • Aufladbare Batterien kaufen und verwenden (außer in Uhren, dort ist die Selbstentladung dieser Batterien zu groß und würden ihren Unmut, diese zu nutzen unnötig erhöhen)
  • Fleisch an der Theke, und nicht im Styropor oder Plastik kaufen
  • Recyceltes Papier nutzen / einseitig bedrucktes Papier als Schmierpapier verwenden
  • Briefumschläge ohne Plastikfenster nutzen. Ansonsten erschwert dies das Recycling und es reduziert die erreichbare Qualität
  • Falls vorhanden, schalten sie die Lüftungsanlage ab, wenn die Außentemperatur über 15 °C liegt. Sie verschwendet dann nur noch Strom
  • Leitungswasser trinken anstelle von in Plastikflaschen herbei geschleppes Wasser, das mit Weichmachern angereichert ist. Wir betreiben einen irrwitzigen Aufwand, damit Trinkwasser aus dem Wasserhahn kommt, nur damit es nicht getrunken wird
  • Einen Deckel auf den Topf legen reduziert den Strombedarf um 6% und wahrscheinlich drehen sie die Herdplatte kleiner, weil sie nur dabei sind Wasser zu verdampfen, anstelle Wasser bei circa 100°C zu halten. Wenn ein Gramm Wasser verdunstet, dann entzieht dies dem Wasser so viel Wärme, als würden sie fünf Gramm Wasser von 0°C auf 100°C erwärmen
  • Kaufen sie Qualität statt Quantität; Füllfeder oder Austauschminen statt Wegwerfkugelschreiber
  • kaufen sie bevorzugt von Marken, die nicht an Tieren testen. Das Internet bietet unzählige Möglichkeiten, sich zu informieren.
  • Reagieren sie auf Meldungen aus den Medien. Verursacht ein Tanker eines Ölkonzerns einen Umweltschaden oder ist ein Bohrloch nicht dicht, meiden sie die belieferten Tankstellen – auch wenn es nur kurzfristig ist und andere Tankstellen nicht wirklich besser sind – die Botschaft wird unmissverständlich sein. Wenn ein Markenname genannt wird, wenn eine Kleiderfabrik einstürzt, kaufen sie – auch wenn nur kurzfristig – woanders ihre Kleider. Es muss eine Reaktion geben, ansonsten sind wir mitschuldig
  • Nahrungsmittel auch dann kaufen, wenn sie einen optischen Makel haben. Eingedrückte Verpackungen schädigen nicht zwangsläufig den Inhalt. Äpfel ohne eine ebenmäßige Oberfläche sind immer noch Äpfel. Wer „perfektes Aussehen“ von Obst und Gemüse verlangt, hat von Nahrung keine Ahnung und sollte dringend aus seiner Scheinwelt einmal in die frische Luft. Wenn wir wegsehen, wenn wir einen optischen Mangel erblicken, sorgen wir dafür, dass es weggeschmissen wird. Nicht der Supermarktbetreiber schmeißt Lebensmittel weg – das tut ausschließlich der Käufer!
  • Ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Maximalhaltbarkeitsdatum, und Lebensmittel die dieses erst genannte Datum überschritten haben, gehören nicht zwangsläufig in den Müll. Vieles davon könnte gar noch Jahre danach unbedenklich verspeist werden

Unternehmen

  • Austausch der Papierspender im Sanitärbereich gegen Lufttrockner zum Händetrocknen
  • kein fließend Warmwasser zum Händewaschen; Komfortansprüche überdenken
  • Beschwerden über zu kühle Raumtemperaturen ignorieren, wenn derjenige, der sich beschwert nicht angemessen gekleidet ist, ggf. diesen zurecht weisen. Viele Techniker handeln nicht im Interesse des Unternehmens, sondern werden durch die Beschwerden getrieben, irrwitzige Forderungen zu erfüllen, die entgegen der Vernunft sind
  • Organisieren sie interne Seminare, in denen sie die Belegschaft sensibilisieren und motivieren
  • Kommunikation des jährlichen Energieverbrauchs an die Belegschaft und die Öffentlichkeit mit Dokumentation der Entwicklung

Gemeinden

  • Auffangbehälter für Regenwasser neben Schulen oder anderen großen Gebäuden zur Abdeckung der dezentralen Bewässerung von öffentlichen Grünanlagen
  • Aufstellen von öffentlichen „Mülleimern“, die geeignet sind Müll zu trennen
    • Zur Sensibilisierung
    • Reduktion des individuellen Aufwandes verantwortungsbewusst zu handeln
  • Veröffentlichen des aktuellen und historischen Energieverbrauchs aller Gebäude zur Sensibilisierung
  • Gesonderte Abfuhr der Biomasse inklusive Rasenschnitt zur Nutzung in gemeinschaftlichen Biogasanlagen mit Verpflichtung der Landwirte zur Bereitstellung der Gülle
  • Ausschreibung des Heckenschnitts längst Straßen und Wegen an Landwirte und anschließende Aufbereitung des Schnittgutes
  • Organisation von individuellen Wanderungen der Gemeinschaft an definierten Strecken wie Fahrradwegen, oder Landstraßen an autofreien Sonntagen zur individuellen Müllaufsammlung und organisierten Abfuhr
    • Steigerung des Gemeinschaftsgefühls
    • Gesteigerte Wahrnehmung der Bedeutung der eigenen Handlung
    • Vereinfachung der freiwilligen Übernahme von Verantwortung
    • Gesteigertes Bewusstsein der Umweltverschmutzung
    • Möglichkeit zum vereinfachten Erlangen von subjektivem Nutzen
    • Gesteigerte soziale Druck gegen Umweltverschmutzung
    • Verdeutlichung des Unsinns der „einer-alleine-kann-nichts-ändern-Mentalität“

Die Macht des Konsums

Wir leben in einer kapitalistischen Welt. Die erste und wichtigste Grundregel lautet „Geld regiert die Welt“. Jeder, der die Welt beeinflussen möchte und gegen diese Grundregel verstößt, verstößt gegen unser System und ist zum Scheitern verurteilt.
Bis heute haben die Menschen kein System gefunden, das ihren Bedürfnissen, Vorstellungen und inneren Trieben so nahe kommt, wie dieses System. Mit von Individuen gezahlten Steuern in einen gemeinsamen Topf ermöglicht sich die Gesellschaft, mit dem Staat als ihren Repräsentanten idealerweise für Chancengleichheit zu sorgen und all jene Bedürfnisse zu erfüllen, die nicht durch die freie Marktwirtschaft abgedeckt werden können. Dessen, dass es hierbei Diskrepanzen zwischen dem eigentlichen Ziel des Staates und der Realität gibt, bin ich mir durchaus bewusst. Das ist allerdings nicht Thema dieses Textes.
Wenn Geld also die Welt regiert, so besitzt jeder, der über Geld verfügt auch Macht. Damit einher geht Verantwortung. Jedes Mal wenn wir uns entscheiden Geld auszugeben, üben wir Macht aus. Zu behaupten, dass diese Macht unbedeutend klein ist, kommt es der Aussage gleich, dass Demokratie bedeutungslos ist, weil auch bei einer Landeswahl ist die einzelne Stimmabgabe absolut wirkungslos.
Dabei ist die Macht des Geldes allgegenwärtig. Dazu reicht ein Besuch in einen Supermarkt. Ein Blick durch die Regale lässt erkennen, was wir durch unsere Macht erreichen. Das was dort steht, ist das, was wir wollen. Auch wenn wir uns im Vorbeigehen manchmal wundern und uns die Frage stellen, wer so ein Zeug kauft – es wird gekauft, sonst stünde es nicht dort. Genau das stellt die Macht dar, die sich aus unserem Konsum ergibt. Zwar können die Industrie durch Marketing und der Supermarkt durch seine Auswahl einen nicht unbedeutenden Einfluss nehmen, aber die Entscheidung liegt bei uns. Schwindet das Interesse für ein Produkt wird der Supermarktbetreiber gehörig dem Diktat der Konsumenten folgen und es aus dem Sortiment entfernen. Das ist das oberste Gesetz des Kapitalismus und es ist unanfechtbar und es grenzt den Kapitalismus von der Planwirtschaft ab, wo es dieses Gesetz nicht gibt.
Dabei ist es jetzt wichtig, dass die Macht richtig verstanden wird, denn so wie ich es hier beschrieben habe, beschränkt sich diese auf ein Vetorecht mit dem wir im Supermarkt einen Artikel aus dem Angebot entfernen können. Prinzipiell gibt es aber keinen direkten Mechanismus um neue Artikel gezielt zu wählen. Leerstellen im Regal werden nach Gutdünken des Supermarktbetreibers (und dem Angebot der produzierenden Unternehmen) gefüllt, woraufhin der Kunde erneut das Vetorecht genießt. Das bedeutet, dass die Angebotsseite Artikel vorschlägt und der Käufer anschließend wählen kann.
Die Unternehmen produzieren das, was sie können und wollen und von dem sie ausgehen, dass es gekauft wird. Darin enthalten ist nicht zwangsläufig das, was der Kunde haben möchte. Und dabei werden die Unternehmen es so produzieren, wie sie es möchten ohne dadurch den Kauf zu gefährden. Das bedeutet, dass es dem Unternehmen völlig gleichgültig sein kann, ob bei der Produktion gegen Menschen- oder Tierrechte verstoßen wird, ob die Umwelt belastet wird oder ob Schadstoffe im Produkt enthalten sind – solange der Kunde seine Produkte kauft und von seinem Vetorecht keinen Gebrauch macht. Durch geschicktes Marketing können Unternehmen den Spieß sogar umdrehen und dem Kunden den Wunsch aufdrängen etwas haben zu wollen. Der unmündige Konsument ist dazu gern bereit, weil es ihm damit erspart bleibt sich für eine Entscheidung zu rechtfertigen und Verantwortung zu übernehmen. Damit verpufft die Macht des Geldes beim Konsumenten.
Zu sagen was man möchte, kann im Rahmen von Marktanalysen dazu führen, dass neue Produkte geschaffen werden, die den Wünschen der Kunden entsprechen. Dies schafft aber nur einen kurzfristigen und oftmals schwachen Reiz, um die Produktion im großen Still umzustellen. Dies vermag einzig und allein die Macht das Geldes, indem diese neuen Produkte gekauft werden, und die gesteigerte wahrgenommene und wertgeschätzte Qualität honoriert wird, und andere nicht gekauft werden. Frei nach dem Motto: bestrafe den Bösen, belohne den Guten. Wenn wir wollen, dass die Näherinnen unserer Kleider nicht am Arbeitsplatz verbrennen, dann dürfen wir die Kleider der entsprechenden in den Medien kursierenden Unternehmen nicht kaufen. Kaufen wir sie doch, dann wollen wir, dass die Näherinnen verbrennen. Wollen wir nicht, dass unser Treibstoff in verrosteten Öltankern antransportiert wird, dürfen wir nach einem Tankerunglück oder einem undichten Ventil am Meeresgrund nicht bei den entsprechenden Tankstellen tanken. Ansonsten sind wir Mittäter, denn was auch immer zum Kauf angeboten wird, es ist nur das, was wir wollen. Das ist die Macht des Geldes und das oberste Gesetz unserer kapitalistischen Welt. Die Welt ist so, wie wir sie haben wollen, denn jeder Euro, Dollar oder Yen ist ein Vetorecht, ob wir dieses nutzen wollen, liegt einzig und allein bei uns. Geld bedeutet Macht und damit auch Verantwortung.

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Motivation zum Buch

Wir haben eine Welt mit ihren Potenzialen. Wir haben uns, die Gesellschaft. Doch sind wir uns der Verantwortung bewusst, die uns obliegt? Ich meine nicht die Verantwortung gegenüber der Welt, sondern jene, die wir gegenüber unserer Gesellschaft haben? Wissen wir überhaupt um die Tragweite unserer Handlungen. Ich denke nicht. Ansonsten würde es Sätze wie: „Einer allein kann nichts ändern“ nicht geben. Wir wüssten um unsere Macht und unsere Verantwortung innerhalb unseres System und innerhalb der Gesellschaft.
Unsere Verantwortung beginnt damit ein Bewusstsein zu haben, das soweit reicht, dass wir unsere Welt und uns in ihr wahrnehmen. Wer nicht weiß, was er tut, handelt nicht nur egoitisch, sondern verantwortungslos.
Unsere sich selbst überholende Gesellschaft steigert die Geschwindigkeit ihres Erlebens auf Kosten der Wahrnehmung. Das ist das, was sich ändern muss, wenn für uns ein Platz in dieser Welt bleiben soll. Wir müssen aufhören uns selbst zu belügen, zu betrügen und auszurauben.
Deshalb habe ich dieses Buch geschrieben. Nicht, weil ich Antworten auf Fragen geben möchte, sondern um aufzufordern kritischer zu denken, zu leben und Fragen zu stellen. Deshalb versuche ich den Leser an der Hand zu nehmen und an den Antworten vorbei zu führen, die Andere uns geben und unsglauben lassen, dass es die Fragen waren, die wir beantwortet haben wollten. Was bedeuten diese Antworten und was würde es bedeuten entsprechend zu handeln? Was sind unsere Potenziale und wie verschwenden wir diese. Wie kommt es, dass unsere Bewertungsmethoden uns belügen? Liegt es vielleicht daran, dass wir nach Antworten gesucht haben, die wir hören wollten und haben dementsprechend die Fragen gestellt? Was ist eigentlich unser Nutzen, was ist, was wir wollen und widerum, was bedeutet es, wenn wir konsequent entsprechend handeln. Ist es frei nach dem Motto: „Es ist egal, wenn wir arm sind. Hauptsache wir haben Geld“?