Was in den folgenden Grafiken zu sehen ist, stellt die Stromproduktion aus dem Jahre 2011 von Biogasanlagen in Luxemburg mit einer installierten Peakleistung von 8,7 Megawatt dar.
Wie die grauen Kurven zeigen, liegt die Leistung stets in einem engen Band und zeigt nur wenige Ausreißer nach unten auf. Diese Konstanz der Stromproduktion wird gerne als die wichtigste Eigenschaft von Biogasanlagen für den Wandel hin zu einer Energieversorgung mit erneuerbaren Energien angesehen.
Ist die Konstanz der Energie aus Biogas tatsächlich so gut?
Der fatale Irrtum dabei ist, dass die Energienachfrage nicht konstant ist und die Versorgung mit anderen erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie es eben so wenig ist. Obwohl Biogas sich leicht speichern lässt, zumindest für ein Zeitintervall von 48 Stunden, wird dieses Potenzial nicht genutzt, um die Integration von erneuerbaren Energien zu erleichtern. Somit liegt in dem vermeidlichen Vorteil der konstanten Stromproduktion, die hier zu erkennen ist, die Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen unseres Energiesystems und des anstehenden Wandels unserer Energieproduktion.
Mit einigem an Fantasie erkennt man, dass im Sommer etwas weniger Strom aus Biogas gewonnen wird als im Winter. Dies ist wohl auf Wartungsarbeiten an einzelnen Fermentern und Blockheizkraftwerken zurückzuführen, da viele Anlagen mit dem niedrigen Wärmebedarf im Sommer zu kämpfen haben, und bevorzugt zu dieser Zeit Wartungsarbeiten durchführen.
Die geringen Schwankungen im Wochen- und Tagesprofil spiegeln sich auch in der Abhängigkeit zur Tagesmitteltemperatur wieder. Die geringfügige Abnahme der Leistung und der täglichen Energiemenge lässt keine starken Abhängigkeiten zu, und begünstigt die Vermutung, dass stochastisch vermehrt Wartungsarbeiten durchgeführt werden, wenn der Wärmebedarf am geringsten ist.
Bemerkenswert ist, dass niemals die installierte Leistung vollständig abgerufen wird, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass einzelne Biogasanlagen nicht so funktionieren, wie sie es sollten. So wurde 2011 hauptsächlich eine aufsummierte Leistung in Höhe von 60 bis 70% der angegebenen Peakleistung eingespeist. Dies führt zu einer, im Vergleich zu Photovoltaik und Windkraftanlagen, signifikant unterschiedlichen Energieeinspeisung in Funktion der relativen Leistung. So wird bis zu einer Leistung von 50% 0% der Energiemenge produziert und unterhalb von 80% der Leistung 100% der Energie gewonnen.